So wirkt das Kiefergelenk auf den gesamten Organismus

Unser Kiefergelenk unterstützt die Sprachbildung, das Kauen, Beißen und Schlucken. Trotz dieser übersichtlichen Funktionen treffen hier so viele Nervenbahnen wie nirgends sonst in unserem Körper zusammen. Deswegen kann sich eine Störung des Kiefergelenks auf viele Körperbereiche des Körpers auswirken.

Kiefergelenk – wichtiger als angenommen

Das Gelenk des Kiefers wird vom größten Hirnnerv versorgt, der Querverbindungen zu allen anderen Hirnnerven besitzt. Durch Stimulierung, werden auch alle anderen Hirnnerven stimuliert, wodurch der Kiefer eine übergeordnete Rolle in unserer Schmerzwahrnehmung einnimmt.

Besonders Gefühle wie Angst, Wut oder Zorn, die uns dazu verleiten die Zähne aufeinanderzubeißen können dadurch andere Bereiche des Körpers beeinflussen. Doch auch anerzogenes Verhalten wie ein geschlossener Mund können durch ein ununterbrochenes Arbeiten der Kiefermuskeln Auswirkungen auf unseren Körper haben.
Die Muskeln im Gesichtsbereich arbeiten eng zusammen. Die Ringmuskulatur der Augen kann somit nur entspannt werden, wenn auch die Mundmuskeln entspannt sind.

Folgen einer Dysbalance können sein:
– Lernprobleme
– Gleichgewichtstörungen
– emotionale Labilität
– Erschöpfungssymptome
– Gang- und Schrittstörungen
– aggressives Verhalten
– Becken- und Wirbelsäulenbeschwerden

Folgende Symptome können für eine Dysbalance der Gesichtsmuskulatur sprechen:
– Zähneknirschen (nachts)
– Seitendifferenz bei geöffnetem Mund
– Schmerzen im Kiefergelenk
– Konzentrationsstörungen
– Gleichgewichtsstörungen
– Schwindel
– verspanntes Schultergelenk
– Hüftprobleme
– Migräne

Wer diese Symptome bei sich beobachten kann, sollte einen Besuch beim Kieferorthopäden einplanen.
Dieser kann die Muskulatur mit Faszientechnik lockern. Da emotionaler Stress in den Muskelgruppen des Kiefers gespeichert wird, ist diese Behandlung oft schmerzhaft.

Weitere Zusammenhänge von Kieferproblemen auf den Organismus

– Blockaden des Kiefergelenks führen zu Schmerzen in der unteren Körperhälfte (Becken, Hüfte)
– ein gesundes und balanciertes Kiefergelenk ermöglicht eine gesunde Atemfunktion, das Zwerchfell kann frei Schwingen
– Zwerchfellblockaden können durch das Zusammenbeißen der Zähne entstehen
– Schädel- und Beckenknochen stehen in engem Zusammenhang
– der Mundboden kann den Beckenboden beeinflussen
– das rechte Kiefergelenk verarbeitet Emotionen, das linke die Schmerzwahrnehmung